Berichte von 12/2015

Ferienzeit

Mittwoch, 09.12.2015

  

Seit dem 25.11. sind jetzt Ferien und ich muss sagen ich genieße das im Moment noch sehr.

Das Wochenende vor Ende der Schule sind Lucas und Wiebke, zwei Freiwillige aus Ruanda von unserer Organisation, zu uns zu Besuch gekommen, worauf ich mich schon seit Wochen gefreut habe. :) Nachdem dann unser letzter Schultag absolviert war haben wir sehr viel unternommen und eine echt schöne Zeit verbracht, z.B. waren wir einen Tag gemeinsam bei einem Festival am Lake Nabugabo. Am Ende von ihrer Zeit hier in Uganda sind wir dann gemeinsam nach Masindi in den Murchison Falls National Park gefahren. Das war ein unglaubliches Erlebnis und auf jeden Fall eine Erfahrung wert, auch wenn es total touristisch ist, solle man sich meiner Meinung nach so eine Möglichkeit nicht entgehen lassen. Nicht nur die Tiere, wie z.B. Elefanten, Löwen, Giraffen, Affen, alle möglichen Arten von Vögeln, … sondern auch die Natur sind einfach sehenswert. Nachdem wir vormittags ein Game Drive gemacht hatten (ab ins Safari-Auto und Tiere gucken), ging es mittags auf ein Boot über den Viktorianil ab zu den Murchison Falls (Wasserfälle), zu denen wir dann auch noch ein Stück hoch gewandert sind, um sie aus der Nähe zu beobachten.

Hier noh ein paar Bilder, denn die können das ein bisschen besser darstellen - naja auf jeden Fall besser als Worte, unsere Erfahrungen können sie aber nicht annähernd darstellen (vor allem nicht bei der Qualität meiner Kamera und meinen Fähigkeiten zu fotografieren).

die Natur des Nationalparks ein Ugandan Crop (glaube ich :D) nicht die beste Qualität, aber ein Tier in Aktion musste sein :)     ein Stupid animal (den richtigen Namen habe ich leider vergessen), heißt so, weil es nach ca. 10 Sekunden vergisst, warum es überhaupt rennt, somit eine sehr leichte Beute  ein Löwe nach der Jagd   die Murchison Falls   wir vier vor den Murchison Falls (von links: Wiebke, ich, Marie, Lucas)

 

Nach dem Nationalpark ging es dann für uns ab nach Hause und für Wiebke und Lucas wieder nach Hause nach Ruanda, somit also ein weiterer Abschied, der in dem Fall allerdings nicht ganz so schwer fiel, da wir uns spätestens auf dem Zwischenseminar ende Februar wiedersehen werden. Ich habe die Zeit mit den beiden sehr genossen allerdings hatte man irgendwie keinen ruhigen Moment, weil man einfach immer was zu tun hatte (was ja auch echt gut getan hat), deswegen genieße ich auch jetzt wieder die Zeit alleine. Naja nicht ganz alleine, sondern mit Marie, was allerdings fast die gleiche Bedeutung hat, den dadurch dass wir ein gemeinsames Zimmer haben, gibt es ein wirkliches alleine sein nicht mehr. Trotzdem kann man die Sachen ein wenig entspannter angehen.

Jetzt am Samstag waren wir noch einmal am Lake Nabugabo, wo dann eine Art Wettbewerb mit lokalen Künstlern statt fand. Es ging sogar um ein Preisgeld von 500.000shs und es wurde eine Jury ausgewählt, die über den Gewinner entscheiden sollte. Die war allerdings weniger professionell, denn Marie und ich waren Mitglied dieser Jury. Wir wurden von einem der Veranstalter angesprochen und wurden gefragt, ob wir denn Ahnung davon hätten, er möchte nämlich, dass die Jury 'more colourfull' ist. Nach einer Nachfrage unsererseits war es dann klar, dass das wirklich nur den Grund hatte, dass wir weiß sind. Somit mussten wir dann obwohl wir keine Ahnung von dem hatten, was geschah, die Künstler beurteilen und das lief dann auch noch alles im Fernseher – auch mal eine Erfahrung, wie man so schön sagt. Dass wir auf Grund unserer Hautfarbe angesprochen werden, kommt öfters vor, das gerade genannte Beispiel war aber natürlich sehr extrem. Es wird uns oft einfach etwas wie 'Omuzungu' (Weiße) hinterhergerufen und man wird einfach von viel mehr Menschen angesprochen, als man es von Deutschland gewohnt ist, aber das kann auch ganz schön lustig sein. So haben wir uns auf einer Taxifahrt mal mit einem Menschen unterhalten, der uns einheimische Namen gegeben hat oder mit einem Taxifahrer unterhalten, der Marie für 100 Kühe kaufen wollte (das war natürlich nur Spaß, für alle denen das nicht bewusst geworden ist :D). Man merkt also schon, dass die Menschen hier einfach viel offener sind und das nicht nur zu uns (wahrscheinlich noch mehr, weil wir eben aufgrund unserer Hautfarbe auffallen und somit interessant sind), sondern auch untereinander sind die Menschen hier einfach total herzlich und offen.

 

 

Beera Bulungi!

Dienstag, 08.12.2015

 

Das ist Luganda und heißt Auf Wiedersehen! Denn das hieß es für mich am 25.11., da war der letzte Tag für uns in der ersten Schule. Für die Kinder endete da der 3. Term und auch somit das Schuljahr. Traditionsgemäß findet am Ende jeden Schuljahres ein speech day statt, somit auch an der Kyosimba Onaania. Da hat man auch schon einige Wochen zuvor gemerkt, dass das Schuljahr sich dem Ende nähert, denn regelmäßig fiel der Nachmittagsunterricht aus und anstatt dessen wurde für den speech day geprobt. Dabei werden die Schüler in drei Houses klassenübergreifend aufgeteilt und studieren jeweils ein Lied, ein Theaterstück und ein Gedicht ein, was im Anschluss den Eltern und anderen Gästen präsentiert wird. Ich muss sagen bei den Proben dafür zuzugucken hat mir eine Menge Spaß gemacht, denn die Kinder sind einfach so motiviert und haben richtig Freude an dem, was sie da machen, vor allem das singen hat mir sehr gefallen, somit hatten Marie und ich auch die ein,- oder anderen Ohrwürmer.

Kurz vor Ende des Schuljahres wurden dann die Examen geschrieben, wo wir 'Aufsicht' führen mussten. Das ist bei den Kindern hier allerdings nicht notwendig, somit hieß es 3 Tage rumsitzen und sich irgendwie beschäftigen (Briefe schreiben, lesen oder was einem sonst noch so einfällt).

Danach fand gar kein wirklicher Unterricht mehr statt, den ganzen Morgen waren Proben und am Nachmittag war dann frei für die Kinder.

Am Tag des speech days gab es bis auf die Präsentationen der Kinder noch einen Gottesdienst und es wurden Reden gehalten von der Direktorin, Elternvertretern u.ä. Leider hat es an dem Tag geregnet, weswegen man den Tag nicht ganz so gut genießen konnte, wie gehofft. Was ich außerdem sehr schade fand war die Organisation. Ich hatte das Gefühl, dass die Zeit des Gottesdienstes, der Reden und der Graduation der Top Class (letzte Klasse der Nursery, danach geht es für die Kinder in p1) nicht so wirklich mit eingeplant wurde und somit war am Ende nicht mehr genug Zeit für einige Präsentationen der Kinder. Das war echt traurig, vor allem weil wir ja mitbekommen haben, wie viel Arbeit die Kinder in ihre Präsentationen investiert haben. Aber nicht nur das war traurig, sondern auch der Abschied von den Kindern, für uns auf jeden Fall, ich glaube den Kindern ist das nicht wirklich bewusst gewesen, sie haben sich einfach nur über unsere Lollis gefreut, die wir ihnen zum Abschied geschenkt haben und haben sich total gefreut, als wir dann noch mit ihnen zusammen getanzt haben.

 

So jetzt noch nachträglich zwei Bilder von der Schule, weil ich vorher nie wirklich Zeit dafür hatte. Das erste ist während des Assemblys. Das findet jeden Montag statt, wo sich die Kinder sortiert von Klein nach Groß und aufgeteilt in Junge und Mädchen aufstellen müssen und da dann einen Einblick in die Woche bekommen. Es werden ihnen immer ein paar Regeln gesagt wie z.B. welche Klasse diese Woche mit Wasser holen dran ist oder es wird über bevorstehende Ereignisse informiert. Außerdem wird überprüft, ob auch alle Kinder 'smart' sind, was ich ehrlich gesagt etwas lächerlich finde, weil deren Definition eine etwas andere ist als meine wäre. Es müssen dann Kinder mit langen Fingernägeln, langen Haaren, dreckiger,- oder kaputter Schuluniform, fehlenden Schulsocken oder fehlenden Schuhen nach vorne und werden daraufhin geschlagen. Ich frage mich, ob den Lehrern einfach nicht bewusst ist, dass es ja auch sein könnte, dass manche Familien einfach nicht genug Geld haben, um z.B. neue Schuluniform zu kaufen oder ob ihnen das einfach egal ist.

beim wöchentlichen Assembly am speech day, bei dem Versuch ein Klassenfoto mit der p5 hinzubekommen