Berichte von 10/2015

Das Wochenende

Mittwoch, 14.10.2015

 

Wie schon erwähnt, war ja am Freitag Unabhängigkeitstag und dadurch keine Schule. Davon haben wir allerdings, bis auf Berichte im Radio und Fernseher, wenig mitbekommen. Wir waren ja aber auf der Geburtstagsfeier von der Mutter unseres Nachbarn (die wir zuvor noch nie gesehen hatten) eingeladen.

Als wir dann um 12 Uhr abgeholt werden sollten und um 1 Uhr immer noch niemand da war, haben wir von unserer Gastmutter nur so etwas wie „this is ugandan time“ mitbekommen. Eine weitere halbe Stunde später bekam ich dann einen Anruf von Timothy (unserem Nachbarn) „I am coming soon“. Über eine weitere halbe Stunde später ging es dann auch mal los.

Etwas merkwürdig war dann, dass Regis unsere Gastmutter gar nicht mit kam und Marie und ich dann alleine auf einer Familienfeier mit knapp über 10 Leuten waren. Trotzdem waren wir sehr willkommen, uns wurde unzählige Male gesagt, wie schön es ist, dass wir da sind und bedankt hat man sich auch einige Male, sogar ein Geschenk für unsere Anwesenheit haben wir erhalten, was irgendwie ein wenig unangenehm war. Wie die vielen Fotos, mir wurde z.B. ein Baby auf den Schoß gesetzt, damit man von mir und de Baby zusammen Bilder machen konnte. Aber ansonsten war es auf jeden Fall ein schöner Nachmittag und eine tolle Erfahrung.

Abends sind wir dann mit Timothy und zwei Freunden von ihm im (angeblich) besten Club Ostafrikas feiern gewesen. Was hier echt anders ist ist, dass sich die meisten Leute, die nicht in der Stadt wohnen, ein Hotelzimmer nehmen, weil es echt schwierig ist nach Hause zu kommen. Ich finde es ehrlich gesagt etwas nervig, da wir aber ein Zimmer direkt am Club hatten und es auch nicht so teuer war (für unser Doppelzimmer 20000 Ugx, also ca. 5€)) war das okay und der Abend war echt schön, deswegen denke ich, dass wir das auf jeden Fall wiederholen werden!

Im Ambience (der Club) haben wir auch Janis, einen ehemaligen Freiwilligen aus dem Nachbardorf, der jetzt hier zu Besuch ist, getroffen.

Er hat uns dann gestern bei Regis besucht und abends einen Pub bei uns in Bukunda im Ort gezeigt. Da war dann auf einmal Maries Handy weg und da hab ich dann mal wieder gesehen, wie hilfsbereit und nett die Ugander wirklich sind. Alle Menschen, die in diesem Pub waren, standen auf einmal davor, an der Straße und haben versucht, ihr Handy wiederzubekommen. Wie es letztendlich gefunden wurde weiß ich nicht, denn jeder hat durcheinander gerufen und es wurde heftig diskutiert, aber Marie hatte am Ende ihr Handy wieder, worüber wir sehr erstaunt aber auch sehr glücklich waren.
Durch diesen Zwischenfall waren wir spät im Bett und durch ein heftiges Gewitter konnten wir nicht wirklich schlafen. Zum Glück hielt das bis zum Morgen an, wodurch wir dann heute eine Stunde später erst zur Schule mussten. Unsere Gastmutter meinte nämlich, dass bei dem Regen eh keine Kinder in die Schule gehen würden und es somit keinen Sinn machen würde.

 

Das war der Post vom Montag, durch Stromausfall etwas verspätet.

 

Schon über ein Monat...

Donnerstag, 08.10.2015

 

Wahnsinn wie die Zeit vergeht. Zwar habe ich in den letzte Wochen oft gedacht, dass die Zeit verdammt langsam vergeht, im Nachhinein geht das aber doch alles ganz schön schnell. Seitdem ich das letzte Mal geschrieben habe sind glaube ich schon wieder ein wenig vergangen.

Erstmal das wichtigste: ich bin nicht mehr alleine :)

Am Freitag (2.10.) sind meine Gastmutter und ich nach Kampala zu meinem Mentor gefahren, um meine Mitfreiwillige Marie abzuholen. Dort sind wir dann eine Nacht geblieben und am Samstag ging es wieder zurück nach Burkunda bzw in unser village Bbotera. Es ist echt interessant noch einmal mitzubekommen, wie jemand hier seine ersten Tage verbringt und erste Erfahrungen sammelt und alles merkwürdig findet, was ich zu Anfang genauso gesehen habe und mich mittlerweile dran gewöhnt hab.

Am Montag war teachers celebration day, das heißt keine Schule und die Lehrer feiern. Was genau sie da machen kann ich euch leider nicht sagen, denn wir sind leider nach Hause geschickt worden und konnten so nicht mitfeiern. Das liegt wahrscheinlich daran, dass das erst Maries erster Tag gewesen wäre und auch ich noch ziemlich neu in der Schule bin.

Stattdessen haben wir uns dann einen schönen Tag in Masaka gemacht und die Taxifahrt mit 9 Personen in einem 5-Sitzer hat sich nochmal gesteigert: 11 Personen, das heißt wir saßen mit 7 Leuten hinten auf der Rückbank. Wie meine Gastmutter jetzt sagen würde „this is africa“.

 In der Schule hat sich die Situation noch nicht wirklich verändert, ich sitze immer noch ziemlich viel einfach nur im Unterricht und helfe den Lehrern beim Korrigieren, ich bin aber wenigstens in den Pausen nicht mehr alleine und muss das Mittagessen (JEDEN Tag Pocho) nicht mehr alleine ertragen :D

Heute haben Marie und ich die Gegend ein wenig erkundet, dass wir auffallen und immer irgendwie gegrüßt werden, das ist man ja mittlerweile gewohnt, aber als wir heute an einer anderen Grundschule vorbei gegangen sind, hatten wir auf einmal eine Schar von 20 Kindern hinter uns, die total glücklich war mit uns laufen zu können. Das war schon ziemlich süß aber es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Freude man den Kindern machen kann, einfach mit seiner Anwesenheit und das wahrscheinlich nur aus dem Grund weil man weiß ist, oder wie man hier sagen würde, weil man ein „muzungu“ ist.

Morgen ist hier Independence Day, also Uganda ist dann seit 1962 unabhängig und wir sind auf unserer ersten ugandischen Geburtstagsfeier eingeladen, ich bin mal gespannt, wie unterschiedlich das so ist. Wie es dann genau war werde ich euch dann berichten.

Und hier nochmal ein paar Bilder, damit ihr einfach mal ein Einblick bekommt, wie die Natur hier aussieht :) (tut mir leid, bin leider nicht die beste Fotografin :D)