We wish you a Merry Christmas and a Happy New Year ♫

Mittwoch, 20.01.2016

 

Naja das war bei mir leider nicht so der Fall. Über Weihnachten ging irgendwie fast alles schief, was schief gehen konnte. Wir waren ein paar Tage vor Weihnachten in Kampala, um da unsere Weihnachtspakete abzuholen (unsere Postbox ist da, das heißt, unsere ganze Post müssen wir immer aus Kampala abholen), da gab es schon das erste Problem, keins meiner Pakete war bisher angekommen und von Marie auch nicht alle, die sie erwartet hatte. Nicht so gut gelaunt ging es dann wieder nach Hause, wo wir erst ein Mal erfahren durften, dass Regis Arbeitskräfte krank sind und sie sich auch nicht besonders fühlt.

An Heiligabend haben wir dann erfahren, dass das Huhn, also das Festtagsessen für den 25. geklaut wurde und Regis war im Krankenhaus, um sich behandeln zu lassen und als wenn das alles nicht schon schlimm genug wäre, ging es mir auch nicht so gut.

Wir sind dann aber trotzdem mit einem Nachbarn zusammen (ohne Regis leider) abends in die Messe gegangen: 3 Stunden auf Luganda, hat den Abend auch nicht wirklich gerettet. Am Ende hat einer der Pfarrer uns aber noch ein Mal auf Englisch Frohe Weihnachten gewünscht und sich bedankt, dass wir da waren, das fand ich sehr nett!

Zu Hause haben Marie und ich dann versucht, ein wenig in Weihnachtsstimmung zu kommen, indem wir Kerzen angezündet haben, Tannenzweige dazugelegt haben, die in ihrem Paket waren und Weihnachtslieder gehört und gesungen haben. Ich hatte ja kein Paket und obwohl Marie und ich abgemacht hatten uns nichts zu schenken, habe ich von ihr ein kleines Notfallpäckchen bekommen, damit ich auch etwas zum auspacken habe, das fand ich wirklich richtig süß und somit war der Heiligabend dann doch noch besser, als zuvor erwartet.

Am 25. Haben wir dann hier mit einer Freundin von Regis gegessen, typisch Ugandisch natürlich und genau so, wie man es von Feierlichkeiten kennt: Matoke, Reis, Kartoffeln, Erdnusssoße, Kohl und natürlich Fleisch (irgendwie wurde dann also doch noch ein Huhn aufgetrieben) – also so ca fast alles, was man in Uganda zu Essen bekommt auf ein Mal. Am 26., dem hier sogenannten BoxingDay, waren wir auf einem Festival am Lake Nabugabo. Wir haben vorher schon oft davon gehört denn es sollte DAS Event sein. Es war auch echt lustig und wir hatten sehr viel Spaß, allerdings waren mir da schon fast zu viele Leute, weil dann, so wie es aussah, wohl fast jeder in unserer Altersklasse aus Masaka und Umgebung da war.

Hier in Uganda wird Weihnachten etwas anders gefeiert: am 24. Dezember ist eigentlich ein ganz normaler Tag, der Tag vor Weihnachten (Christmas Eve). Abends geht man dann in die Kirche. Am 25. ist morgens auch wieder ein Gottesdienst (da waren wir aber nicht) und der Schwerpunkt liegt auf dem Essen. Sich gegenseitig Geschenke zu machen ist eher ungewöhnlich, das einzige, was hier verschenkt wird sind Weihnachtskarten (die kauft man dann im Supermarkt oderso, total kitschig und meiner Meinung nach ein wenig unpersönlich, aber hier freut sich so gut wie jeder über eine solche Karte). Um Regis aber zu zeigen, wie das bei uns so abläuft, haben wir ihr auch eine Kleinigkeit besorgt worüber sie sich sehr gefreut hat. Auch wenn es schon etwas später ist aber natürlich trotzdem nochmal allen Nkwagaliza kulisimasi ennungi und Nkwagaiza omwaka omujja (Frohe Weihnachten und einn Frohes Neues Jahr).

unser Weihnachtsbaum

Nach den Weihnachtstagen sollte es dann über Silvester nach Ruanda gehen, zu Lucas und Wiebke, die uns ja schon zuvor hier in Uganda besucht haben. Als wir dann aber am 29. ankamen ging es mir nicht wirklich gut. Ein Besuchim Krankenhaus am nächsten Morgen hatte unsere Vermutungen bestätigt: Malaria tropica. Dazu hatte ich noch eine Magen-Darm Infektion und war auch sonst nicht so wirklich stabil, woraufhin ich dann also den Rest des Tages und die Nacht im Krankenhaus verbracht habe. Dadurch, dass ich mit der medikamentösen Behandlung erst einen Tag später anfangen musste (das ist, was die Symptome angeht, das eigentlich schlimme), konnte ich zum Glück noch abends mit Essen gehen und in neue Jahr feiern. Danach sind die anderen feiern gegangen und Wiebke hat sich netterweise geopfert mit mir schon nach Hause zu gehen.
Die ersten Tage waren wir in Kigali, der Hauptstadt von Ruanda, wo wir in der Wohnung eines Bekannten von Lucas untergekommen sind. Wir dachten aber es wäre vielleicht einfacher aufgrund meiner Malaria nach Shyogwe, in das Dorf wo die beiden normalerweise wohnen, zu fahren.

Als es mir wieder besser ging musste Lucas aber leider wieder nach Kigali (dort arbeitet er nämlich während der Ferien) und somit hatten Marie und ich sein Haus für uns alleine, ein ganz neues Gefühl für uns, jeder ein eigenes Zimmer zu haben! :D

Nach ein paar Tagen mit Wiebke in Shyogwe (sie musste da bleiben, denn sie arbeitet dort), ging es dann erst für Marie und später für mich wieder zurück nach Kigali zu Lucas, der bei zwei anderen Freiwilligen zur Zeit wohnt und dann am Montag (nach fast 3 Wochen) zurück nach Uganda.
Ich habe mir die Arbeit von Wiebke in der compassion angeguckt (da bringt sie den Kindern der Primary School ein wenig Englisch bei, das ist dort nämlich schlechter, als wir es bisher hier in Uganda mitbekommen haben und singt mit ihnen, wobei ich ihr dann ein wenig geholfen habe und sogar ein Lied, was ich aus der Schule von hier kenne gezeigt habe), war mit ihr beim Chor (hab bei den Liedern leider nicht wirklich mitsingen können, weil sie auf Kinyarwanda waren, das war aber nicht so dramatisch, denn dadurch dass so viel getanzt wurde und alle total lieb waren, hat es auch so riesig Spaß gemacht) und habe mir die Arbeit von Lucas angeguckt (er arbeitet da mit Straßenkindern/Waisen/Kindern aus ärmeren Verhältnissen und bietet ihnen Workshops an; an dem Tag, wo wir mit waren hat er ein Improvisationstheater gemacht).

Zwischen Ruanda und Uganda gibt es viel mehr Unterschiede, als ich gedacht hätte. Schon alleine die Natur ist anders, als bei uns, iel mehr und größere Hügel. Aber auch sonst, Ruanda ist meines Eindrucks nach viel organisierter und es gibt mehr Gesetze, vor allem, was den Straßenverkehr angeht: organisierte Busse, de zu bestimmten Zeiten fahren und feste Preise haben (in Kigali gibt es sogar einen richtigen Busbahnhof!!), jeder hat dabei einen eigenen Sitzplatz (total ungewohntes Gefühl) und beim Boda fahren trägt jeder einen Helm, sich ein Boda zu teilen sieht man auch so gut wie nie. Meiner Meinung nach aber ein kleiner Nachteil an Ruanda ist das nicht vorhandene Straßenessen. Sich mal eben schnell einen Rolex oder Mandazi zu kaufen – und dann noch auf dem Weg zu essen, ist da nicht so einfach. Es gibt zwar auch Läden in denen man diese Sachen kaufen kann und teilweise wird auch an der Straße (ich glaube aber hauptsächlich in Kigali) Essen verkauft, dort wird es aber nicht so gerne gesehen, direkt an der Straße oder auf dem Weg zu essen, dazu muss man sich dann in die Läden, in den Bus o.ä. setzen.

In der Zeit in Ruanda habe ich sehr viel Geld für Essen ausgegeben (das Essen ist da einfach besser als in Uganda und vor allem in Kigali gab es auch außerhalb der ruandischen Küche noch sehr viele Angebote :D) und habe auch schon Mal einen kleinen Eindruck bekommen, was dann in Nankondo auf uns zukommt, in Shyogwe müssen Lucas und Wiebke nämlich immer Wasser holen und haben nicht so einen Luxus wie wir mit dem Tanker hier bei Regis. Außerdem sind meine Kinyarwanda Kenntnisse jetzt traurigerweise fast besser, als meine Luganda Kenntnisse (:D), weil Englisch dort nicht so allgegenwärtig ist und man ohne Kinyarwanda eigentlich kaum durchkommt.