Inroduction, Regis Geburtstag & Kampala

Montag, 09.11.2015

 

Letzte Woche Samstag (31.10.) waren wir zusammen mit Regis, unserer Gastmutter auf einer Introduction. Wenn wir das richtig verstanden haben wird da die Braut der Familie des Bräutigams vorgestellt.

Zuerst einmal mussten wir ein Gomesi tragen, das sind hier die traditionellen Gewänder, die hier bei festlichen Veranstaltungen von Frauen getragen werden.
Wir haben von der Zeremonie leider nicht so viel erstanden, weil diese auf Luganda war, trotzdem war das sehr interessant. Es gab sozusagen vier Seiten, auf denen jeweils verschiedene Leute saßen: auf der einen Seite saß die Familie des Bräutigams mit dem Bräutigam, gegenüber saß die Familie der Braut. Auf den anderen beiden Seiten, auch wieder gegenüber saßen die restlichen Gäste.

Erst eimal wurden alle herzlich willkommen gehießen und Marie und ich als „our friends from Germany“ nochmal speziell, obwohl uns die Gastgeber nicht einmal kannten, aber das ist hier glaube ich ziemlich gewöhnlich dass wir als weiße einfach nochmal extra vorgestellt werden, es kommt ja auch nicht so oft vor, dass man bei solchen Veranstaltungen Weiße sieht.

Zu Beginn gab es ein paar Vorführungen, wo nacheinander einzeln Leute nach vorne gekommen sind und zu einem Lied performt haben, denen man dann wenn man mochte etwas Geld gegeben hat. Danach wurden an manche Gäste Geschenke verteilt und wie nicht anders zu erwarten haben auch Marie und ich wieder eins bekommen. Da war mir wieder einmal ein bisschen unangenehm, weil wir ja theoretisch nicht einmal eingeladen waren, unsere Gastmutter hat uns aber im Nachhinein erklärt, dass das war, weil wir ein Gomesi getragen haben, was nämlich ziemlich ungewöhnlich für die Menschen hier ist, weiße Menschen in ihren Traditionellen Gewändern zu sehen.

Die Zeremonie (oder wie auch immer man das nennt), wurde dann von den Vätern des Brautpaares, vor allem von dem des Bräutigams geleitet.

Dann sind, wenn ich das richtig verstanden habe, immer angehörige der Braut nach vorne gekommen (meistens Frauen, kann aber auch sein, dass das Zufall war) und haben verschiedene Kostüme (Frauen im Gomesi und Männer im Anzug) präsentiert, sich bei der Familie des Bräutigams vorgestellt und haben dann von dem Vater des Bräutigams ein Geschenk bekommen.
Irgendwann kam dann auch die Braut dazu und wurde der Familie ihres baldigen Ehemanns vorgestellt. Der Bräutigam saß inmitten seiner Familie, wurde nach vorne geholt und dann durfte sich die Braut vorne zum Bräutigam setzen. Nach einer Uarmung und einigen Fotos ist sie allerdings wieder gegangen. Was danach noch genau passiert ist weiß ich nicht genau, da unsere Gastmutter dann plötzlich meinte, dass wir gehen und somit sind wir dann fast gleichzeitig mit der Braut gegangen und obwohl ich das ehrlich gesagt etwas unhöflich fand, wurden wir total nett verabschiedet und es wurde sich bedankt, dass wir da waren.

Wir mit unserer Gastmutter in unseren 'schönen' Gomesi die Bühne und Deko bei der Introduction

 

Den Dienstag darauf haben wir dann Regis Geburtstag gefeiert (hab leider vergessen, wie alt sie geworden ist, 73 oder 74 Jahre glaube ich :D), den hatte sie schon lange im Voraus angekündigt, dass sie eine kleine Geburtstagsparty feiern möchte und die Vorfreiwilligen so leckere Pfannkuchen gemacht haben, die wir ihr dann auch machen sollten. Da lastete dann ein wenig Druck auf uns, schließlich war das dann aber kein Problem und so konnten wir nicht nur sie sondern auch ihre Gäste überzeugen, sodass wir uns bemühen mussten selbst noch welche abzubekommen und außerdem war es eine echte Erfahrung mit Feuer einfach in der freien Natur zu kochen.. Sie hat draußen gefeiert, wo dann ein paar Tische, ein Buffet und eine Musikanlage aufgebaut war. Durch die Regenzeit hatte wir ein bisschen Sorge, dass es regnen wird und so ihre Feier versaut wird, das haben wir ihr mitgeteilt aber sie meinte nur ganz cool „der Regen kommt, aber er wird dann auch wieder vorbeigehen“ Und genauso war das dann auch. In Deutschland hätten viele diese Einstellung wahrscheinlich nicht gehabt, was wahrscheinlich aber auch damit zusammenhängt, dass der Regen dann auch nicht so schnell vergeht. Hier ist es einen Moment kühl und es regnet und eine Stunde später scheint die Sonne und mir ist direkt wieder viel zu warm, irgendwas planen wird da also schwierig.

Aber zurück zum Geburtstag: nach dem Essen haben dann die Creator's, eine Breakdancegruppe hier aus dem Ort, auf dem Geburtstag getanzt. Marie und ich waren ziemlich neidisch, vor allem wenn man bedenkt, dass sie sich das auch alles selbst beigebracht haben. Sie wollen eigentlich auch versuchen uns ein wenig beizubringen, ich denke aber daran werden sie leider scheitern, das sie nicht so gute Schüler haben und uns die Motivation auch so ein bisschen fehlt. :D

 


Donnerstag ging es dann nach Kampala zu unserem Mentor, um unser Visum zu verlängern. Das Problem ist, dass er ziemlich außerhalb von Kampala wohnt und wir so nicht mal abends nach Kampala konnten, um die Fahrt dahin auch ein wenig auszunutzen, es hat sich aber trotzdem gelohnt, wir sind nämlich nachdem wir erfolgreich unser Visum hatten noch in ein Einkaufscenter gefahren, was uns ehrlich gesagt ein wenig geschockt hat. Dort gab es nämlich viele Sachen, die sehr an europäische Städte erinnert haben und die wir bei uns auf dem Dorf oder in Masaka ein wenig vermissen, was sich eigentlich bis auf richtige Klamottenläden, wie wir sie kennen nur auf Essen bezieht. :D
Wir habe uns dann erst einmal eine richtige Pizza gegönnt, die zwar nicht so gut schmeckt wie bei uns, aber es war trotzdem mal schön wieder Käse zu haben, den wir nämlich durch die nicht vorhandene Kühlung nicht besitzen und irgendwie gibt es den auch außerhalb Kampala kaum zu kaufen. Danach gab es noch ein Milchshake und bei einem Gang durch den Supermarkt haben wir uns schon auf unsere 3 Monate Kampala gefreut mit: Butter, Körnerbrötchen, Käse, gekühlte Milch, etc.

Ansonsten sehe ich Kampala immer noch als ziemlich volle, unübersichtliche Stadt und bin mir noch nicht so ganz sicher, ob wir uns da je auskennen werden. :D

Glücklich darüber, dass wir dann unser Visum hatten, da es einfacher war als gedacht und zuvor gehört, sind wir dann Samstag wieder nach Hause.