Ein letztes Update

Samstag, 10.09.2016

Kaum zu glaube aber wahr - mein Jahr in Uganda ist schon vorbei, mittlerweile bin ich sogar schon seit fast einem Monat wieder zu Hause. 

Trotzdem möchte ich euch noch ein Mal kurz über meine Zeit in Kampala berichten, was hier nämlich leider etwas kurz gekommen ist. Das lag dabei aber nicht nur an Faulheit, sondern auch, dass ich meine Zeit so gut wie möglich genießen wollte, jede Minute Uganda auskosten wollte und auch einfach nicht wusste, was ich erzählen soll, Uganda war einfach mein Alltag und Dinge, die man als Deutscher erst ein Mal ungewöhnlich empfindet, waren/sind für mich normal. 

 

Auch in Kammala waren wir natürlichh wieder in einer Schule, welche allerdings das komplette Gegenteil von unserer Schule in Nankondo ist. Sie ist sehr groß (ca. 4000 Schüler) und international (nur ca. die Hälfte der Schüler sind aus Uganda), weshalb die Kinder auch alle gut englisch können.

Hier fühlte ich mich allerdings nicht sehr willkommen, meine Aufgabe bestand hauptsächlich aus korrigieren, wo ich den Sinn im Bezug auf einen Freiwilligendienst nicht so sehr verstehe, wenn das das einzige Aufgabenfeld ist. Das war aber kei großes Problem, wir haben den Fokus eher auf die Stadt Kampala gelegt, in der man so viele schöne Sachen erleben und unternehmen kann. Somit haben wir unsere letzte Zeit nochmal sehr genossen und das Großstadtleben (auf dem einzigartigen Owino Market shoppen gehen, feiern gehen, ...) ausgekostet, hatten Besuch von einer Freundin von Marie (wo wir auch die touristische Vielfalt Kampalas kennen gelernt haben) und Besuch aus Ruanda, auch von einer deutschen Freiwilligen.

 

Montags und Mittwochs gingen wir immer zum Sharing, ein Programm vom BPU (Breakdance Project Uganda). Das Motto des BPU ist Breakdance for positive social change, dafür gehen einige der Mitglieder z.B. ins Gefängnis oder in Slums, um dort zu unterrichten, außerdem gibt es ein Programm, das Kindern oder auch freiwilligen Trainern die Möglichkeit gibt zur Schule zu gehen, indem es die School fees bezahlt.

Montags und Mittwochs trifft sich dann jeder der Lust hat im Sharing Youth Centre, um gemeinsam zu trainieren. Es gibt zuerst ein geführtes Warm Up und danach wird in Klassen eingeteilt: Anfängerklasse, Fortgeschrittene, Popping, Beatboxen, Rap, .. Dort unterrichtet jeder der möchte. Es gibt zwar viele feste Trainer, die eigentlich immer eine kleine Einheit übernehmen, aber im Prinzip kann es jeder tun, ganz nach dem Motto jeder kann Trainer sein und jeder kann etwas, was er anderen beibringen kann, es kam auch schon ein Mal vor, dass eine Klasse von einem Kind geleitet wurde. Nach den Stunden geht es zum Cypher (Tanzkreis), dort kann jeder wer möchte zeigen, was er gelernt hat. Zu sehen, was die da alle können ist schon echt sehr beeindruckend! 
Nach dem Training gibt es noch eine Communication Session, von immer 2 Kindern geleitet (damit auch gelernt wird, vor Puplikum zu sprechen). Dort kann jeder, der möchte nach vorne kommen und Anderen für etwas danken. 

Wie die meisten von euch sicherlich wissen, ist BreakDance keine meiner Stärken, aber die Atmosphäre und das Konzept hat mir so gut gefallen und die Leute waren super cool, was dazu geführt hat, dass ich mich echt wohl gefühlt hab! 

Wen es interessiert - der Gründer des Projektes ist in Uganda ein bekannter Rapper und hat mit Materia zusammen einen Song produziert, wo auch viele der Jungs im Video tanzen :) https://www.youtube.com/watch?v=DEP3Eld-EZQ


Am 13. August ging es dann sowohl für mich, als auch für meine Projektpartnerin Marie nach Hause. Wir haben uns also von allen verabschiedet, sind noch ein Mal ein paar Tage zu Regis und nach Nankondo und wurden sogar noch von einem Freund und unseren zwei Gastschwestern aus Nankondo zum Flughafen begleitet. 

Am Flughafen in Deutschland wurde ich erst ein Mal von meinen Liebsten empfangen. Ich muss sagen ich war wirklich froh Sie alle wieder zu sehen, aber irgendwie war es gar nicht so besoders, wie erwartet. Es kam mir so vor als wäre ich nicht wirklich weg gewesen, wir haben uns direkt so unterhalten, als wäre ich gerade für 2 Wochen im Urlaub gewesen. Auch unser Haus und mein Zimmer waren vertraut und gewöhnlich, eine warme dusche war schön, aber irgendwie nichts besonderes. Ich finde dazu passt der Spruch von einem anderen Freiwilligen, den ich in Uganda kennen gelernt habe ganz gut "Ich hatte einen Schock, weil ich keinen hatte." Das ganze leckere Essen, worauf ich mich so wahnsinnig gefreut hab, war natürich auch wirklich lecker, aber nicht so besonders, wie ich erwartet hatte. 
Auch jetzt noch fällt es mir irgendwie sehr schwer das alles zu realisieren vor einem Monat war ich noch in Uganda, es kommt mir aber schon viel weiter weg vor und irgendwie so unreaistisch. Bis ich mich wirklich wieder richtig wohl fühle in Deutschland dauert es glaube ich schon noch ein bisschen, ich vermisse so viele Dinge, wie die Offeheit der Menschen, Taxi und Booda Booda fahren, feiern gehen, das Essen, einfach meinen unbeschwerten Alltag dort und natürlich die ganzen wudervollen Menschen, die ich dort kennen gelernt habe. Ich habe so viel gelernt, auch für mein Leben hier in Deutschland und werde die Zeit und all die Erfahrungen nie vergessen! 
Weil es gerade gut passt, auf dem Zwischenseminar wurde mir das Buch "Deutschland Schwarz Weiß" von Noah Sow empfohlen, was den alltäglichen Rassismus in Deutschland thematisiert. Ich habe es noch in Uganda direkt gelesen und empfehle es sehr! Natürlich stimmt man nicht mit allem überein, was dort gesagt wird, aber von der Grundüberzeugung gefällt es mir sehr gut und es ist auch interessant geschrieben.

Über meine Zeit in Kampala und Uganda insgesamt gibt es theoretisch noch so viel mehr zu erzählen, es ist aber einfach schwierig, alles zusammen zu fassen, also wenn jemand noch interesse oder Fragen hat, dürft ihr euch gerne jederzeit persönlich bei mir melden :) 
Zum Abschluss würde ich euch gerne noch ein paar meiner Lieblingssongs aus Uganda, Ostafrika oder woher auch imer zeigen, die vor allem unsere Zeit in Kampala geprägt haben, weil sie dort in den Clubs liefen, viel Spaß beim reihören! :) 

https://www.youtube.com/watch?v=BM19D8kr6tc

https://www.youtube.com/watch?v=uZCCnwg4jKw

https://www.youtube.com/watch?v=mye-BLlxy0w

https://www.youtube.com/watch?v=jRMTa4sSjAk

https://www.youtube.com/watch?v=s_70uBprpWs

https://www.youtube.com/watch?v=TrWRudTbYX8

https://www.youtube.com/watch?v=EUosnaVvOpY

https://www.youtube.com/watch?v=26BiwQMpgSc

https://www.youtube.com/watch?v=V95TU-_RGfs

https://www.youtube.com/watch?v=EXf42fvei_o

https://www.youtube.com/watch?v=LA-IrpdFgSw

https://www.youtube.com/watch?v=XCq7H7kEzuA

Natürlich gibt es viel mehr aber für einen kleinen Einblick müsste das reichen! :) Bei Interesse einfach selbt suchen, die für mich bekanntesten ugandischen Künstler sind Eddy Kenzo, Ziza Bafana und Sheebah, also bei Interesse vielleicht einfach danach gucken :) 

uund noch ein ganz paar allgemeine Bilder aus Kampala , um einen Einblick dafür zu bekommen.  Die Ecke direkt neben dem Owino market Kochen in unserer Wohnung trotz Stromausfall - etwas ganz ungewöhnliches hinter dem roten Tor befindet sich der Hof, in dem wir unsere Wohnung hatten! :)  der berühmte Old Taxi Park eine Straße etwas außerhalb von der Stadt der Versuch eines Panoramas, bei diesem wunderschönen Ausblick auf Kampala da sieht man mal, wie viel Kampala zu bieten hat! :D